Ich liebe es, während meines Urlaubs fremde Länder zu erkunden. Es ist an der Zeit mal meine persönlichen Eindrücke und Erlebnisse in Form von betexteten Bilderbüchern festzuhalten und mit anderen Menschen zu teilen. Viel Spaß beim stöbern. Heike

Sonntag, 25. November 2007

Hampi / Karnataka / Indien März 1999

Nach 14 Tagen am Strand von Goa war ich so relaxed, daß ich mich entschloß, für einige Tage nach Hampi zu fahren um durch die dortigen Ruinen zu strolchen.

Hampi bzw. Vijayanagar (Stadt des Sieges) war 1343 bis 1565 die Hauptstadt des letzten großen Hindu-Königreichs und umfaßte ein Gebiet von ca. 30 km².

Durch einen Einfall muslimischer Soldaten wurde die Stadt nach mehreren Kriegen dem Erdboden gleich gemacht.
Viele Bewohner flüchteten, 100 000 Menschen sollen während und nach der Kriegsschlacht allerdings auch ihr Leben gelassen haben.
Hier einige Eindrücke von dem Ausflug:

An der Grenze Goa / Karnataka, im Molem-Wildschutzgebiet, turnten viele Äffchen in den Bäumen:








Kurz vor Hampi machten wir auf einer Brücke halt, die über einen Kanal führte. Das lustige war, daß auf der einen Brückenseite Frauen im Kanal ihre Wäsche reinigten und auf der anderen Brückenseite im Kanal die Kinder planschten und Kühe schrubbten:














Nach einer ca. 13stündigen Fahrt über huckelige Straßen (nix für Rückenkranke, zumindest seinerzeit nicht) erreichten wir endlich Hampi. Besonders begeistert war ich von der doch ziemlich unwirklich wirkenden Landschaft um Hampi:




Rechts:
Der Virupaksha-Tempel ist eines der ältesten Gebäude der Stadt




Am Hampi Bazaar:














Die Ugranarasimha Statue, eine Darstellung von Vishnu in seiner Inkarnation als Mensch-Löwe ist eine der größten Schätze von Vijayanagar:






Rechts und
links unten:

Das
Lotus Mahal





Rechts:

Hinter dem Lotus Mahal befanden sich die Stallungen der Staatselefanten






Hier einige Details:













Unten:

Der Vittala-Tempel stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die äußeren Säulen sind musikalisch und klingen beim Daraufklopfen.












Unten:

"Stone Car", die steinernde Nachbildung eines Tempelwagens:











Unten:

Natürlich bestieg ich am späten Nachmittag auch den Matanga Hill. Es war noch furchtbar heiß und als ich oben angekommen war, war ich erst einmal fix und fertig.






Von der Strapaze entschädigt wurde ich allerdings mit einer herrlichen Aussicht auf die Tempelanlagen und die Umgebung von Hampi















Kurz vor Sonnenuntergang versammelten sich auf dem Matanga Hill einige Affen, um mit uns gemeinsam den Sonnenuntergang zu genießen.


Am Tungabadra River hätte ich gerne etwas länger verweilt:











Links:

"Familienausflug nach Hampi"

Montag, 19. November 2007

Kaschmir / Indien vom 27.05. - 20.06.2005

Meine in Goa mit einem Burschen aus Kaschmir zusammenlebende Freundin schwärmte mir schon länger vor, wie schön Kaschmir doch sei. So schön, daß sie während ihres letzten Aufenthalts in Kaschmir ein Haus in der Nähe von Srinagar gekauft hatte.

Es war nun an der Zeit, mal selbst nach Kaschmir zu reisen um zu gucken, ob ich von dem laut den Kashmiri's "Paradies auf Erden" ebenso begeistert sein würde wie sie.

Ich buchte einen Flug nach Delhi, meine Freundin und ihr Freund ,"M", eine Zugfahrt nach Delhi.

Am Flughafen in Empfang genommen, fuhren wir zu der von den beiden bereits reservierten Unterkunft unweit des Flughafens und plauderten bis in die frühen Morgenstunden, da wir uns ja lange nicht gesehen hatten.

Geplant war eigentlich, mit dem Sleeper-Bus nach Srinagar zu fahren. Gegen Mittag am nächsten Tag wollten meine Freundin und "M." doch lieber mit dem Taxi reisen.
Am frühen Nachmittag hatten wir einen Taxifahrer gefunden, welcher bereit war, uns für 11.000 Rupien nach Kaschmir zu fahren und die Reise ging los.

Lange dauerte es, bis wir den Großraum Delhi hinter uns gelassen und auf dem Highway etwas mehr freie Fahrt hatten. So erreichten wir erst weit nach Mitternacht Pathankot, ein Ort in der Nähe der Grenze zu Jammu und Kaschmir, wo wir uns in einer schäbigen Bleibe für teures Geld für einige Stunden auf's Ohr legten.

Früh am Morgen ging die Fahrt weiter. Zügig und ohne Probleme passierten wir Jammu, wo hier und da schwer bewaffnete Soldaten am Straßenstand standen. Langsam wurde es bergiger, die Straßen enger und hier und da mußten wir durch einen Tunnel fahren.
Einige Male, insbesondere vor den Tunneleinfahrten, mußten wir an Kontrollposten aussteigen und uns unter Vorlage unserer Pässe registrieren lassen lassen.
Am frühen Abend erreichten wir schließlich unser Urlaubsdomizil, dem Haus meiner Freundin und deren Freund, ca. 17 km von Srinagar-City enfernt.

Etliche Leute stürmten auf uns zu um uns herzlich zu begrüßen, als diese unser Taxi erspähten. Die Brüder von "M" kannte ich allesamt aus Goa, nicht jedoch den Rest der Großfamilie und wer sonst noch so da war.

"M's" Schwestern legten auf dem Teppichboden im Wohnzimmer eine Plastiktischdecke aus. Danach setzten wir uns mit Kind und Kegel um die Plastiktischdecke auf den Teppichboden. Metallteller und Metallbecher wurden ausgeteilt und ein üppiges Abendessen aufgefahren: Reis, Gemüse, Hähnchen, verschiedene scharfe Tunken .....
Ganz so blöd muß ich mich beim Essen mit der rechten Hand, ohne Löffel, Messer und Gabel, nicht angestellt haben. Obwohl so mancher Krümmel daneben fiel, wurde ich schließlich satt.
Nach einem Gute-Nacht-Tee war dann Schlafenszeit.

Etliche in der Diele gelagerte Futon-Matratzen wurden ins Wohnzimmer und Schlafzimmer geschleppt.
Dann gab's die Aufteilung: Männer und Kinder ab ins Wohnzimmer! Die Frauen ins Schlafzimmer!

Am nächsten Morgen erfuhr ich, daß eine ältere Dame, die ich am Tage zuvor für die Mutter des Freundes meiner Freundin gehalten und mit mir im Schlafzimmer genächtigt hatte, lediglich eine ältere Nachbarin war, die eigentlich keine 100 Meter entfernt wohnt?!

Auch in den nächsten Tagen gingen ständig Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn wie selbstverständlich im Haus ein und aus.

Nach der ersten Nacht sorgte meine Freundin dafür, daß sie in ihrem Haus zumindest das Schlafzimmer für sich und "M" allein hatte.

Ich nächtigte über eine Woche mit manchmal 10 Personen auf dem Wohnzimmerboden.
Dann zog ich nach Rücksprache mit meiner Freundin in einen eigentlich leerstehenden Raum, der von "M"'s Familie als Gebetsraum genutzt wurde.
Die Familie sagte zwar nichts, gut fand die es aber bestimmt nicht, wenn ich in meiner Ecke im Gebetsraum schlummerte oder mich zumindest schlafend stellte, während die Familie gegen 5.00 Uhr am Morgen nacheinander den Raum betrat und 'gen Mekka betete.

Schön und gut.... Jetzt mal wieder einige Tage zurück:

Da "M." seinen besten Freund lange nicht mehr gesehen hatte, machten wir nach 2 Tagen in und um dem Haus gemeinsam mit ihm eine Fahrt in einer Shikara auf dem Dal-Lake.











Aufgrund der Unruhen die in Kaschmir herrschten
(2 Wochen vor meiner Anreise explodierte noch eine
Bombe in Srinagar, ich glaube in der Nähe der Tourist-Office), war am Dal-Lake touristisch nicht sehr viel los.
Während unserer Gondelei konnte ich jedoch einiges von dem Alltag am bzw. im See sehen.

Unterwegs kamen ab und an Kiosk-Boote auf uns zu um z. B. Knabbereien und Getränke an den Mann zu bringen.

Unsere beiden Burschen redeten mit einem dieser rudernden Verkäufer und ließen sich etwas geben, was nicht zum normalen Verkaufssortiment gehörte, da irgendwo weit unten im Boot versteckt: Eine Flasche Whiskey.

Schnell wurde ein abgelegenes Schilfgebiet im Dal Lake angerudert, die Shikara geankert und der Whiskey von "M" und seinem Freund getankt......

Hmm, scheint als könne Allah zwischen den Schilf des Dal Lakes nicht gucken .................
Naja..................................... Hier noch weitere Eindrücke vom Dal Lake:
















In den ersten Tagen war mir die Militärpresenz in der Nähe des Hauses meiner Freundin überhaupt nicht geheuer:

Wollte ich mal eine Kleinigkeit einkaufen, mußte ich eine Hauptstraße entlang laufen an der im Abstand von ca. 100 Metern mit Maschinengewehren bewaffnete Soldaten am Straßenrand standen. Um das nächste Telefonhäuschen zu erreichen, mußte ich auch noch eine trubelige Militärkaserne passieren.
Anfangs lief ich stets schnellen Schrittes, möglichst nur nach vorne guckend, an den Burschen vorbei.
Nachdem ich in einem Kiosk mit einem Soldaten aus Chennai ins Gespräch kam, er mir von seiner Familie und seinem Soldatendasein erzählte und natürlich neugierig war, was mich nach Kaschmir getrieben hatte, verlor ich jedoch meine Unsicherheit und mein Unwohlsein wenn ich einen Soldaten erblickte.
Von da an grüßte ich die Soldaten, die stets freundlich zurück grüßten und auch vereinzelt immer mal mit mir plauderten.

Von da an fuhr ich auch allein mit dem Tuk-Tuk nach Srinagar um in der Stadt und am Dal Lake zu bummeln.

In der City standen die bewaffneten Soldaten an jeder größeren Straßenecke, teils sogar versteckt hinter aufgetürmten Sandsäcken und Stacheldrahtzäunen.
Aber auch in der City verlor ich mein mulmiges Gefühl sehr schnell.
Der städtische Alltag war trotz der Militärpräsenz dort nicht anders als in jeder anderen Großstadt. Später fühlte ich mich in dem Getümmel der Stadt sogar recht wohl.
Im Gegensatz zu Goa, wo die Kashmiri's die Touristen mehr oder weniger in ihre Shops ziehen, waren diese dort überhaupt nicht lästig.
Einige Srinagar-Fotos:



Der Freund meiner Bekannten, den ich bis dahin als recht westlich eingestellten Menschen kannte, in Goa in der Öffentlichkeit raucht, in der Öffentlichkeit Alkohol trinkt und sich dort auch gerne mal ausgiebiger aus (angeblich) geschäftlichen Gründen (grins) mit Touist(inn)en unterhält, war in Kaschmir inmitten seiner Familie wie ausgewechselt.
Er suchte regelmäßig die Moschee auf und machte all das, was ein guter Moslem nicht macht, wenn überhaupt, nur heimlich.

Einmal fuhr ich gemeinsam mit "M" nach Srinagar. Wir hielten an einem Bildershop und er kaufte 3 Bilder von Mekka. Nach unserer Rückkehr im Haus, pinnte er die Bilder an die Wohnzimmerwand und meine Freundin mußte ihre kleine Buddha-Statue, die ihr so gut gefällt, daß sie diese in ein Wohnzimmerregal gestellt hatte, "M's" Famillie wegen aus dem Raum entfernen.

Sowohl ich als auch meine Freundin wurden von der Familie immer mehr ignoriert.
Saßen wir in der Küche oder im Wohnzimmer in großer Runde, wurden wir in Gespräche kaum noch eingebunden.
Meine Freundin war mittlerweile ziemlich niedergeschlagen, da sie erkannt hatte, daß sie in dem von ihrem Geld gekauften Haus nichts zu melden hatte.

Gerne hätte ich mal mit den Schwestern von "M", deren Augen stets ins Leere blickten, mal einen Ausflug ins Grüne gemacht. Dieses Vorhaben wurde aber von den Männern sofort abgeblockt.

Spontan entschloss ich, aus dieser Männerwelt abzuhauen und nach Ladakh zu reisen, wo ich ein Jahr zu vor schöne 14 Tage verbracht hatte. Wohl in der Hoffnung, daß "M" ihr folgt, packte auch meine Freundin ihren Koffer.

In Srinagar charterten wir am frühen Nachmittag für 10.000 Rupien einen Jeep und die Fahrt ging los.

Unten und rechts unten:

Sonamarg liegt auf 2743 m Höhe und war zu
besseren Zeiten bei Wanderern ziemlich beliebt.














Weiter ging es zum Zoji La (3529 m), der Kaschmir von Ladakh trennt. Die Paßstraße nach Ladakh war erst wenige Tage zuvor vom Eis befreit und für den Saisonverkehr freigegeben worden.















Der "Line of Control" entlang erreichten wir am späten Abend Kargil. Nicht, daß es in Kargil keine Hotels gibt, aber als wir in Kargil ankamen, waren schon alle Hotels ausgebucht. So verbrachten wir eine lausig-kalte Nacht im Jeep.

Früh an nächsten Morgen ging die Fahrt weiter.















Den Namika La (3716 m) und den Fatu La (4097 m) überquert, erreichten wir Lamayuru..................

..................und einige Stunden später Leh:













Ohne Probleme bekamen wir ein Zimmer in einem
kleinen Gästehaus, ich glaube, es hieß "Tong-Spon",
für 400 Rupien pro Nacht.
Als unser Gästehausvater sah, daß meine Freundin sich überhaupt nicht wohl fühlte, blass und schlotternd sofort ins Bett ging, versorgte er sie wie ein Vater sein Baby:

Mit mehreren Wärmeflaschen und einigen Wolldecken betrat er das Zimmer, stopfte einige Wärmeflaschen unter Po und Rücken meiner Freundin und wickelte sie anschließend in den Wolldecken kälteundurchlässig ein. Das Bild war einfach zu schön..... Unser "Daddy Tong-Spon"....

Ich war einfach nur "happy" in Ladakh zu sein, schlenderte durch Leh, guckte hier und da, ging auf und ab, während meine Freundin in den kommenden Tagen fast nur das Bett hütete.
Sie meinte, unter der Höhenkrankheit zu leiden.







Meine Freundin wollte zurück nach Srinagar und da man ja seine kranke Freundin nicht einfach so gehen lassen kann, fuhr ich mit ihr.





Wieder per Jeep, nun zurück in Richtung Srinagar, fing es im Moonvalley, ca. 15 km vor Lamayuru, wie aus Kübel zu gießen.







Am Straßenrand pickten wir ein schweizer Pärchen und einen Amerikaner auf, die auf den Weg nach Lamayuru waren.











Mittlerweile waren die Hänge aufgeweicht und kleine Steine fielen auf unser Autodach und zack - plötzlich fiel unsere Windschutzscheibe in sich zusammen.
Was nun?
Ganz, ganz langsam fuhr unser Fahrer weiter, bis wir schließlich Lamayuru erreichten.

Dort angekommen versammelten sich sofort etliche neugierige Einwohner Lamayurus incl. Mönche des dortigen Kloster um unseren Jeep. Alle standen unserem Fahrer mit Rat und Tat zur Seite, brachten Planen, Stricke und Klebebänder....






Das schweizer Pärchen und der Amerikaner hatten mittlerweile Unterkünfte gefunden und kamen zum Jeep zurück. Sie hatten unterwegs einen Tee-Stall erspäht und luden mich und meine Freundin zu einem heißen Naß ein.
Hui, in dem Tee-Stall wurde auch schwarz Gebranntes unter dem Ladentisch verkauft.
Als ich sah, daß die Leute anfingen, unseren Jeep in ein Kunstwerk wie Christo es nicht besser machen kann, zu verwandeln, kaufte ich mir einen Becher Schnaps und goß ihn mir in einem Zug hinter die Binde.
Und als ich sah, daß die Windschutzscheibe mittlerweile mit einer ziemlich undurchsichtigen Plane mit einem kleinen Guckloch aus durchsichtiger Plane umwickelt war, kaufte ich mir zwecks Betäubung noch eine 1/4-Liter-Pulle des Fusels.

Dann ging die Fahrt weiter, hoch zu den Pässen. Irgendwann löste sich durch den Fahrtwind die durchsichtige Gucklochplane von dem undurchsichtigen Windschutzscheibenersatz und flog davon.
Innerlich mit dem Leben abgeschlossen und den in Lamayuru gekauften Fusel intus wurde ich immer ruhiger.

Kurz vor Anbruch der Dunkelheit erreichten wir Kargil. Leider fand unser Fahrer keine Werkstatt, die in der Lage war, die Windschutzscheibe in kurzer Zeit zu ersetzen.

So fuhr unser Fahrer weiter in Richtung Srinagar und spät in der Nacht erreichten wir die Ortschaft Drass, die von sich behauptet, die zweitkälteste bewohnte Ortschaft auf der Welt zu sein.
Unser Fahrer war hundemüde und legte sich für einige Stunden in einer Spelunke in Drass auf's Ohr. Neee, da wollten wir nicht übernachten und verbrachten die Nacht bis zum Morgengrauen wieder im Jeep.
Letztendlich erreichten wir am nächsten Nachmittag das Haus bei Srinagar ohne einen Schaden davon getragen zu haben.

Während unserer Abwesenheit war "M's" kleiner Bruder "little brother" krank geworden. Ständig brach er zusammen und wenn er bei Bewußtsein war, guckte er ins Leere. Hatte er vielleicht hiermit zu viel schlechtes Zeug geraucht?

Von Seiten der Familie wurde kein Arzt sondern ein Sufi-Mann ins Haus geholt.

Ich warf einen kurzen Blick ins Wohnzimmer, wo die Familie und der Sufi-Mann um "little brother" herum saßen:
Ich beobachtete, wie in einem Tonkrug eine Art Weihrauch angezündet wurde, der Krug zwischen die Beine des Kranken gestellt, der Rauch rumgewedelt und dabei fromme Lieder gesungen wurden.

Später, nach der Zeremonie fragte ich "M", was denn nun los gewesen sei.

Da meinte "M" doch tatsächlich, daß im Körper seines Bruders 2 weibliche Geister gewesen seinen, ein schwarzer und ein weißer Geist. Durch die Zeremonie sei der schwarze Geist schon entwichen..............

Hmmmm...., meinte ich, bin ich vielleicht einer der beiden Geister?
Nein, nein.....

Später in der Küche kochte eine der Schwestern lecker aussehenden Reis mit geschmorten Zwiebeln, schön gelb eingefärbt.
Denkt nicht, daß es den Reis zum Abendessen gab. Am nächsten Morgen wurde der Reis in die Moschee gebracht, da der Sufi-Mann das so wollte.
Der Sufi-Mann verbot dem Kranken, in den kommenden 7 Tagen zu sprechen und "little brother" hielt sich zuerst strickt an die Regel.

Puhh, dachte ich, das kann doch nicht wahr sein! Wir leben doch im 21. Jahrhundert!
Dann wurde es aber noch besser.

Trotz Einhaltung sämtlicher Anweisungen des Sufi-Mannes brach "little brother" einige Tage später erneut zusammen.
Nun wurde ein anderer Sufi-Mann ins Haus geholt.
Nach dessen Behandlung oder Zeremonie fühlte sich "little brother" sofort besser.
Allerdings mußte er nun für einige Tage schwarze Kleidung und ein Stirnband tragen, hinter welchem sich ein Zettel mit einem frommen Spruch befand.

Einen Tag vor meiner Abreise nach Delhi machte ich per Taxi noch eine Tour nach Gulmarg in die Berge. Meine Freundin kam zwar mit, verbrachte die Zeit aber deprimiert und traurig im Taxi, während ich mit der höchstgelegenen Gondel-Seilbahn auf der Welt, von 2730 m auf fast 4000 m Höhe fuhr:









Es war lustig anzusehen, wie die indischen Touristen mit Schlitten die Abhänge herunter brausten, die eigentlich ins Museum gehören und wie sich Menschen im Alter zwischen 8 und 80 jauchzend vor Freude mit Schneebällen bewarfen.



Am Abend zurück im Haus, saß "M" mit einigen Freunden in fröhlicher Männerrunde beisammen. Natürlich wurden wir nicht gefragt, wie denn unser Tag in Gulmarg gewesen war.

Die Nase entgültig voll von "M", seiner Familie und seinen Freunden, packte ich meine Koffer und fuhr am nächsten Morgen zurück nach Delhi, wo ich bis zu meinem Rückflug nach Deutschland trotz des Verkehrs, der Menschen, der Hitze etc. noch zwei entspannte Tage verlebte.




Zusammengefaßt:
==============

Die Kaschmiri's behaupten zwar, daß Kaschmir das Paradies auf Erden ist, mich wird man in diesem Paradies allerdings nicht noch einmal sehen.

Als aus dem 21. Jahrhundert nach Kaschmir gekommener Mensch, war es zum Teil interessant, einen kleinen Einblick in die Sitten, Gebräuche und Rituale "M's" Familie in Kaschmir bekommen zu haben, vertiefen werde ich die Sache allerdings nicht.

Meine Freundin ist nach wie vor mit "M" zusammen. In Goa läuft's ja so einigermaßen zwischen den beiden. Daß sie m. E. von "M" fallen gelassen wird, wenn ihre Rücklagen verbraucht sind, will sie nicht wahr haben.
Was ich sonst noch denke .... Naja, lassen wir's lieber .........




Zum Abschluß noch ein Foto, welches ich an einer großen Tankstelle mit drei Zapfsäulen in Srinagar geschossen habe und zuvor nicht einsortieren konnte.

Ob diese beiden mit Sand gefüllten Eimer wirklich reichen, wenn es dort mal brennt?

Über mich

"Ü40erin die Individualreisen liebt"